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Bei der Akupunktur wird durch gezieltes Setzen von wenigen Nadeln in sorgfältig gewählte Punkte die Lebensenergie (Qi) wieder ins Gleichgewicht gebracht. Dabei ist es wichtig, dass der Patient ein Nadelgefühl (De-Qi) empfindet. Je nach Punktauswahl, Erkrankung oder Konstitution kann dies eine dumpfe, wellenförmige Ausstrahlung sein, aber auch ein Pulsieren oder eine Schwere- und Wärmeempfindung. Diese körperlichen Reaktionen sind sehr wichtig und zeigen an, dass der Akupunkturpunkt richtig getroffen wurde. Die Art des Einstiches, die Art der Drehung sowie die Verweildauer der Nadeln sind abhängig von der Absicht des TCM-Therapeuten, ob die Energie zerstreut, bewegt, harmonisiert oder aufgefüllt werden soll.
Das Schröpfen ist ein klassisches Ausleitungsverfahren der chinesischen Medizin. Mit einer Flamme wird die Luft im Glasgefäß erhitzt und der Schröpfkopf sofort auf die Haut gesetzt. Durch die Abkühlung entsteht ein Unterdruck. Alternativ kann auch durch eine Absaugevorrichtung an der Glasglocke der gewünschte Unterdruck erzeugt werden. Beim blutigen Schröpfen wird die Haut vorher angeritzt. Die Moxibustion ist eine weitere Möglichkeit, Energiestörungen auszugleichen und den Organismus zu stärken. Dabei wird getrocknetes Beifußkraut (Artemisia vulgaris) auf einer Unterlage, meist aus Knoblauch oder Ingwer, über dem Akupunkturpunkt verglüht oder am Griff einer eingestochenen Nadel abgebrannt. Bei der Salzmoxa oder Nabelmoxa wird der Nabel mit Salz aufgefüllt und das Beifußkraut auf dem Salzbett verbrannt.
Die heute angewandte Ohrakupunktur geht auf den französischen Arzt Dr. Nogier zurück. In seinen Studien fand er heraus, dass sich Störungen des Körpers am Ohr widerspiegeln. Die Ohrzonen werden mit speziellen kleinen Nadeln aus Gold, Silber oder Stahl gestochen und je nach Diagnose zum Bluten gebracht. Bei der Behandlung von Suchterkrankungen können auch Dauernadeln für mehrere Tage in den gewählten Punkten verbleiben.
TCM, chinesische Medizin, Akupunkturpraxis Wieser, Bayreuth |